»Der Kinderschänder und sein Anwalt - Ein Krimi, der auf wahren Begebenheiten basiert …«
ist als fünfte Kriminalroman in der »Mache«.
Der Krimi - wie er entsteht
Wie spannend kann es sein, wenn ein Krimi entsteht. Eigentlich hatte ich sonst die Entstehungen für mich behalten. Bei diesem neuen Krimi mache ich das anders. Mache es halt anders als bisher.
Sehen können wir entstehende Kapitel in einem Buch, eben auch in einem Krimi. Das besteht auch aus mehreren Szenen.
Im Blog eine Szene, vorab eine kurze vorgehende Situation bzw Überlegung. Es soll also um ein Opfer gehen. Eine Frau, sie hat einen Anschlag überlebt. Natürlich ist das passiert, weil sie u.a. einen Pädophilen erwischt und, sie wie es sich gehört, die Polizei informiert hatte. So hatte sie diesem Kinderschänder auch die Tour versemmelt. Also ganz einfach beschrieben. Wie es normal ist in solchen Krimis, gibt es die Guten und die Bösen. Und so gibt es natürlich Beschreibungen, wie erst erscheinenden Guten eigentlich in sich böse sind. Die Namen X und Y usw. Das Opfer soll vorab Marion genannt werden. Aus ihrem Umfeld: A, B. Der Kinderschänder: XY. Die Frau des Kinderschänders ÜY. Bereits im Umfeld: Z.
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Text 8. Szene: Der Schiedsrichter
Es gibt halt Dinge, die nicht vergessen werden können und sollten. Auch nicht nach Jahren, selbst nach Jahrzehnten nicht. Das kann auch sehr gut sein, wenn solches Wissen, selbst nach Jahrzehnten, wieder an das Licht geholt werden können. Was auch geschah und dass was Marion als positive Erfahrung empfand. Nicht nur sie, es waren in der Tat Menschen die das nicht mehr wussten, was diese erstaunten. Aber an solche Sachen sollte halt kein Vergessen wirken.
Es hatte sich jemand erinnert, dass vor vielen Jahren XY auf irgendeine Art und Weise in dem Fußballverein tätig war. Als Schiedsrichter wollte er demonstrieren, was er so für Möglichkeiten hatte. Es waren zwei Fußballmannschaften, die gegen einander antraten. Und XY als Schiedsrichter. Er ließ tatsächlich die Gemeindemannschaft verlieren, die andere Kindermannschaft gewinnen. Dafür ließ er sich 20 DM von einem Mitglied dieser Mannschaft bezahlen. Was natürlich die anwesenden Gemeindemitglieder auf die Palme brachte. Der Protest fand dann ohne XY statt, der hatte sich bereits mit den 20 DM in die nächste Kneipe geflüchtet, wo er allerdings mit lautem Lachen die 20 DM einfach versoffen hatte.
Selbstverständlich flog er aus dem Sportverein, er brauchte sich auch nicht mehr nahe der Sportflächen blicken lassen. Aber ihn störte es nicht. Vielleicht hatte er eh den Sinn, dort nichts mehr zu tun. Aber für den Moment eines Fußballspieles hatte er Macht. Das hatte er genossen. Die Konsequenzen interessierten ihn nicht, das ist bis heute so.
Diese Meinung hatte nicht nur Marion, diese Gedanken machten sie schon etwas ruhiger, als sie diesen Hinweis auch von anderen Personen erhielt. Ernst nahm sie das auch. Besonders XY viel in der vergangenen Zeit sehr auf. Die tägliche Menge Alkohol fiel auf. Sein Verhalten wurde aggressiv, wenn er die Menge reduzieren muss. Dann, wenn er Taxi fahren wollte. Das brachte ihm richtige Probleme.
Er hatte wohl Streit mit ÜY. Zufällig stand Marion in ihrem Schlafzimmer und konnte deutlich sehen, dass XY am Steuer des PKW saß. Er parkte ein und er schrie. Er stellte den Wagen ab, um sofort auf ÜY einzuschlagen. Sie hielt den Unterarm vor ihr Gesicht, Marion konnte sehen, wie sie versuchte, ihren Sicherheitsgurt zu lösen. Sie schaffte das, riss die Seitentür auf und bewegte sich aus dem Wagen. Ihre Tür war noch weit auf, als er ausstieg, seine Tür zuschlug und sofort mit dem Schlüssel und dem Funk-Technik die Türen schloss. Er brüllte sie an, sie schlich hinter ihm her, sie war kreideweiß im Gesicht.
Dabei wäre ihm ohne seine Frau ein solches Leben nicht möglich. Sie agierte für ihn, brachte sich ein. Auch Marion musste das, so wie die weiteren Mieter, entnervend ertragen. Das Haus hatte bereits massive Beschädigungen erhalten. Im Keller hatte sich der Schimmel ausbreiten können. Der Geruch verteilte sich auch im Treppenhaus. Froh waren die Mieter, wenn sich XYs über ein Wochenende irgendwohin absetzten. Dann war Ruhe im Haus. Dann wurde auch die Haustür über die Tage aufgerissen, mit Einsatz der weiteren Mieter kam der unangenehme Geruch nach draußen.
Natürlich wurde wieder ein Zettel von ÜY als Hinweis für die weiteren Personen auf die Wohnungstür der XYs angebracht. Marion erstellt wieder ein Foto und wollte es nur in einer entsprechenden Datei abspeichern. Dann war sie aber doch damit beschäftigt, den Text genau zu prüfen. ÜY muss hochgradig aggressiv gewesen sein, als der Zettel entstand. Sie schreibt, dass die Nachbarn sich an ihren dummen Kopf fassen sollen. Bezeichnet die Männer als Waschlappen und gleichzeitig als Saubermänner. Beide seien Marion hörig.
Erschreckend schrieb sie, dass beide Männer doch froh waren, weil Marion nach dem Schlag weg war. Sie sollte auch hoffentlich nicht mehr zurückkommen. Der ganze Ort würde wissen, dass das Haus ein Saustall sei. Sollten die beiden Männer ÜY dankbar sein?
Nach dem zweiten Tag fuhr XY mit dem PKW auf den Parkplatz vor dem Haus. Er schrie, als er ausstieg. Sie war nicht auf dem Beifahrersitz, vermutlich hatte er sie noch bei dem Taxiunternehmer abgesetzt, damit sie ihr entsprechendes Taxi abholen konnte. Das wird der Grund gewesen sein, warum XY nichts am Steuer trinken durfte. Irgendwie war schon klar, dass er bereits ein starker Alkoholiker war. Er schrie, dass die Haustür geöffnet worden war. Es durfte aus seiner Sicht nicht gelüftet werden. Er lief laut schimpfend um sein PKW und öffnete die Seitentür. Dort standen die Bierkisten. So griff er nach Bierflaschen und lief, nach wie vor schreiend, in das Haus. Dort krachte darauf die Haustür in das Schloss. Sein Geschrei dröhnte dann durch das Treppenhaus, zusammen mit Schimpfworte auf die weiteren Bewohner des Hauses. Irgendwie hatte er Probleme, die Wohnungstür zu öffnen. Marion sah nach einiger Zeit vorsichtig aus ihrer Wohnung und konnte sehen, dass die Zettelwirtschaft an der Tür verschwunden war.
Es dauerte nicht lange, da wurde XY ruhiger. In Zwischen hatte Marion ein wirkliches starkes Bedürfnis, diesen furchtbaren Stress ein Ende setzen zu wollen …
Text 7. Szene: Der Schläger
Eigentlich war es einfach nur dumm gelaufen. Normalerweise hatte sich B im Griff, meistens. Es waren einfach mehrere Faktoren, die bei ihm Einfluss nahmen. Hätte er sich vorher schön einen Joint geraucht, wäre das nicht passiert. Stattdessen hatte er einen Kumpel besucht, der meinte, zu seinem Geburtstag mit ihm anstoßen zu müssen. Vermutlich hätte es Bier auch getan. Es musste natürlich Fusel sein. Er hatte eigentlich irgendwie doch gute Laune, bis zu dem Moment, als ihm XY auf dem Weg nach Hause begegnete.
Und dann war da noch der Mann, der oben auf seinem Balkon stand, der ihn sah, wie er XY ein Stück zu nahe getreten war. Dabei hatte er noch versucht, mit XY in das Gebüsch zu verschwinden. Auf der einen Seite hatte er kläglich versagt, wenn das damit zu erklären wäre, weil er erwischt wurde. Erklärt, warum das passierte, teilte er nicht der Polizei und auch nicht dem Richter mit. So bekam er eine Strafe, wurde verdonnert, auch die nächsten drei Jahre brav zu sein und auch Sozialstunden abzudrücken. Wenn er noch gutes Geld verdienen würde, dann hätte er ein Problem, aber so schaut XY natürlich finanziell in die Röhre. Und das war gut so. Ob seine Verurteilung geringer ausgesehen, wenn er die Gründe vorgetragen hätte, bezweifelte B. Dafür hatte er auch seine Gründe, das nicht zu tun.
Es lag nicht an dem Verhalten von XY gegen ihn. Dabei war das vom ersten Tag an da, als er in das Haus gezogen war. Dass XY schon Bs Rad voller Wucht gegen die Wand des Hauses geschmissen hatte, war eines der Höhepunkte. Oder war es das Mofa eines Kumpels, der das Teil eigentlich nur kurzfristig in den Innenhof gestellt hatte, weil er es verkaufen wollte. Marion hatte zeitnah eine Kamera geprüft und die hatte aufgenommen, wie XY den direkten Weg zu dem Mofa genommen hatte und zielsicher an der Seite aktiv wurde. Der Kumpel hatte kurz darauf versucht, das Mofa zu starten, ein Käufer wollte auch vorbeikommen. Das Mofa sprang nicht an. Dafür sendete Marion ein passendes Video zu Bs Handy, das kurz vorher die Beschädigung durch XY zeigte.
Das war ein Geschrei, passte den XY auch nicht, dass er dabei gefilmt worden war. Dafür haben Ü und XYs die Polizei gerufen und erzählten dann, dass ihr Leben in Gefahr wäre. Die Nummer hatten XYs voll drauf und das musste B zugeben, dass sie tatsächlich darin besser waren und sind als er. Wobei er aber keinen Ehrgeiz in dieser Richtung entwickeln wollte.
In der Art ging es weiter und damit war es klar, dass sich XYs und B nicht ausstehen konnten. Bis zu dem Moment, als B seinen Sohn an manchen Wochenenden zu Besuch haben durfte. Die Partnerschaft zu der Frau war bereits vor Zeiten gescheitert. Wobei beide, also B und seine Ex, wieder miteinander reden konnten. Sie hatte auch einen neuen Partner, mit dem sie und mit dem Sohn eine Beziehung lebte. B liebt seinen Sohn über alles. Und irgendwie schien es XY genauso zu gehen. Gesehen hatte er den Knaben im Treppenhaus. Der Junge ging die Treppe hoch zu der Wohnung. Gefolgt war er von seinem Vater B.
Manchmal passiert es. Man sieht sich freundlich an, lächelt und dann passiert es. Alles in diesem Moment der Begegnung geschieht, als sei der Mensch in seiner Vollkommenheit erschienen und auch es erscheint, als sei er oder sie wie von Göttern geschaffen worden. Dann kann es sogar passieren, dass man sich der Faszination dieses Menschen nicht entziehen kann. Wenn das tatsächlich beiden geschieht, könnte das ein Gefühl für die Ewigkeit sein. Oder auch ein Verliebt sein oder auch die große Liebe. Was ja auch kein Problem wäre. In dem Fall sollte eigentlich selbst der Hauch von einem zarten Gefühl von XY zu dem Knaben zu viel gewesen sein. Aber XY schien sich unsterblich verliebt zu haben. So wie bei dem Knaben aus der Nachbarschaft.
Natürlich hatte es B sofort mitbekommen. Er war auf der Hut. Die Besuche seines Sohnes bestanden in seiner Wohnung. Kommen und gehen wurden von B kontrolliert. Den Sohn ließ er keinen Moment alleine.
XY schleimte sich förmlich an B heran. Es war schon interessant. Er meinte wohl, dass der Junge ihm völlig besitzen wird, sofern er den Vater auf seine Seite gezogen hatte. Was ihm natürlich nicht gelingen konnte. Ein wenig wie Katz und Maus im Treppenhaus.
Da geschah es dann. Der Sohn sollte wieder das Wochenende bei seinem Vater verbringen. Der Junge lief die Treppe hoch zu der Wohnung seines Vaters, der ihm folgte. B meinte später, dass er keinen Ton von XY gehört hatte. Auf dem halben Weg blieb der Junge auf dem Podest der Treppe stehen. Sein Blick war nach unten gerichtet, seine Stirn zog sich höher, die Augen erschienen immer größer zu werden, so wie sich auch sein Mund öffnete. B brauchte einen Moment, um darauf zu reagieren. Während des Treppensteigen suchte er in seinem Handy die Nummer der Ex. Eigentlich wollte er ihr mitteilen, dass sie gut angekommen waren. Sein Blick folgte dem seines Sohnes.
Unten auf dem Flurboden vor der ersten Stufe stand XY. Mit seinem Mund bewegten sich seine sichtbare Zunge und seine Lippe, sein Blick war lustvoll auf den Jungen gerichtet. Dabei befand sich eine seiner Hände an seinem Geschlechtsteil, das aber noch in der geschlossenen Hose befand. Sofort bewegte sich B die Treppe wieder runter, seinem Sohn rief er nur zu, dass er sich sofort Richtung der Wohnung zu begeben soll. Er war schnell, XY nicht so schnell wie B. So erwischte B ihn. Packte ihn am Hemd nahe des Halses, drohte ihm Prügel an, schubste ihn Richtung seiner Wohnungstür und beförderte ihn mit einem Tritt in den Hintern in seine Wohnung, die XY auch umgehend aufsuchte.
Später erzählte B Marion, dass er das seiner Ex nicht berichten wollte, auch seinem Sohn erklärte er, dass XY nur einen Clown machen wollte. Er bat seinen Sohn, dass er seiner Mutter davon nichts erzählen sollte, sie würde das sicher falsch verstehen. Für seine Reaktion und dafür, weil er ihm eine große Liebe verdorben hatte, wurde er, dann auch von seiner Frau, tyrannisiert und terrorisiert. Da ging es ihm wie Marion, die schon wegen der Annährung des XY an dem Nachbarkind von ihr eine Anzeige bekommen hatte. Was scheinbar nichts genutzt hatte.
Bs Vertrauenslage war zur Richtung der Polizei nicht besonders nahe. Marion erklärte er auch, dass seine Ex weitere Besuche seines Sohnes untersagen würden. Sie würde das nicht zulassen, einen Pädophilen in der Nähe ihres Sohnes zu dulden.
Er war schon Nummer zwei, was er erfahren hatte, die XY eine Tracht Prügel verpasst hatten. Bei ihm war eine obszöne Bemerkung von XY angekommen. Er hatte nicht mit den Prügeln gerechnet, auch nicht, als es ebenfalls vor einiger Zeit geschah. Es war ein Junge, der erwachsen wurde und in einem besonderen Moment von Übergriffen von XY seinem Vater berichtete. Taten, die über längere Zeit getan worden sind, wieder mit dem Tuch des Schweigens bedeckt worden sind und auch den Geheimnissen, die er sich vorher schwören lies. Die Aussage seines Sohnes drohte dem Vater das Herz zu brechen. Beide packten XY und verprügelten ihn. Drohten ihm, ihn bei der Polizei zu melden, ihn damit in den Knast zu bringen. Und trotzdem versuchte er es bei dem Kind der Nachbarn, auch bei dem Sohn von B.
Dann kam der Tag, als sein Kumpel Geburtstag hatte. B war noch im Bad, hatte geduscht, trocknete sich ab und sah dabei aus dem Fenster. Es war Freitag, es ging auf das Wochenende zu und scheinbar ist es dann nötig, dass XY aus dem Taxi Dinge räumt. B hatte schon gesehen, dass er Sitzerhöhungen, die ohne Rückenteil, vom Taxi zum Haus trug. Immer drei Stück gestapelt und er ging zwei Mal.
Diesmal blieb B weiter dort stehen, betrachtete XYs Gesicht, seinen Ausdruck dabei. Er roch an den Sitzen, er ließ sich Zeit, sie in das Haus zu tragen. Der Ausdruck seines Gesichtes war anders als sonst. Er wirkte verträumt, glücklich, der Duft, der auf den Sitzen nicht schwebte, sondern verbunden war mit den Sitzen. Für kurze Momente erfüllten die Sitze ihn mit Liebe zu diesem Duft der Kinder, die sie nutzen, die er selbst von A nach B brachte und dann ihren Duft zurückließen, ihn ihm überließen.
Neben der Wut kam B das Gefühl von Ekel hoch. Irgendwie verbannte aber B den Eindruck, den er für kurze Momente hatte. Und eigentlich wollte er das auch bei dem Geburtstag nicht bedenken. Aber als er bei dem Rückweg auf XY traf, der ihm mit seinem kranken Lachen begrüßte, ihn mit seinem labernden Gerede anmachte, der selbst wieder betrunken war und wieder mit dem Dackel auf dem Weg zu den Plätzen ging, wo sich Kinder zum Spielen aufhalten könnten, ließ B richtig böse werden ...
Text 6. Szene: Der Terror danach
Marion hatte den Anschlag überlebt. Sie hatte damals auch darauf bestanden, ihre Wohnung aufzusuchen um auch weiter dort zu wohnen, obwohl es dort keine Sicherheit mehr für Marion gab. In diesem Ort, der viele gute und schöne Dinge bietet, aber auch das Schlimmste vorzuweisen hatte und hat, eben Ü und XY.
Damals hatte sie Glück, Ü und XY hatten eine Art Urlaub zur Ostsee angetreten. So hatte Marion noch ein paar Tage Zeit, auch um C inständig um Hilfe zu bitten. Entnervt gab C der Bitte nach, aber eh ging sie davon aus, dass Marion ihre Situation völlig falsch eingeschätzten würde.
Es war an einem Sonntag, als sie zurückgekommen waren. Gut gelaunt öffnete ÜY die Wohnungstür. C hatte bei ihnen geklingelt. Nach dem Tagesgruß teilte C ihr mit, dass Marion wieder in ihrer Wohnung sei, dann wollte sie darauf hinweisen, dass auf keinen Fall XYs Kontakt zu ihr aufnehmen sollten. Wobei sich C später sicher war, dass sie den Satz nicht zu Ende bringen konnte.
ÜY schrie, schrie in die Richtung Marion, versuchte, sich auf sie zu stürzen, wurde von C davon abgehalten und ÜY schrie weiter. Mittlerweile war XY aus der Wohnung gekommen, stand neben seiner schreienden Frau und, blass entstanden, blickte er hasserfüllt zu Marion. Sie flüchtete in die Wohnung, C folgte ihr umgehend. Die Tür wurde umgehend geschlossen und abgeschlossen. ÜY schrie noch immer, sie trat gegen die Wohnungstür, sie schlug mit den Fäusten hinter der die Geflüchteten standen. Marion rief, dass sie die Polizei rufen will. Das schien ÜY nicht zu stören.
C war der Meinung, dass die Tür stabil sei und sicher nicht einzutreten sei. So schlug sie das Wohnzimmer vor, um dort auch auf den Sesseln Platz zu suchen. Die Knie beiden wurden irgendwie schwach. Beide schwiegen.
Irgendwann hörte das Geschrei von ÜY auf. So stand C auf und ging zur Wohnungstür. Sie würde am nächsten Tag die Polizei aufsuchen um dort die ganze Angelegenheit zu melden. Durch dieses Verhalten XYs war auch C klar, dass Marion auf sich achten muss, auch, dass den beiden weiteren Mietern dieses Geschehen mitgeteilt werden muss. Als C das Treppenhaus betrat, sah sie XYs nahe ihrer Tür standen. Offensichtlich auf C warteten und sie umgehend auf böse Art und Weise angingen. Sie drohten gerichtliche Konsequenzen für C …
… Es war bereits am Tag danach. Marion stand in ihrem Flur. Es klopfte an der Wohnungstür. Sie hörte den Dackel der XYs bellen. Das tat der Hund auch dann, wenn er von den beiden in der Wohnung gelassen wurde, wenn sie selbst die Wohnung verließen. Wieder spürte sie das merkwürdige Verhalten ihres Magens. Sehr laut rief sie gegen die Tür, fragte, wer dort sei. Es kam keine Antwort. Wieder ein klopfen, wieder Marions Frage und dabei der Dackel, der kläffte. Dann, für einen Moment, noch lauter sein bellen, so zu hören und dann sein schweigen. Marion drückte ihr Ohr an ihre Tür, sie hörte, wie die Tür gegenüber verschlossen wurde. Marion schaffte es zu ihrem Bad und brach in einen Eimer, den sie für diese Momente für sich bereitgehalten hatte, weil sie ihn bereits in der Vergangenheit brauchte.
Sie versuchten es nochmals in den nächsten Tagen, aber es schien ihnen nur einmal erfolgreich gelungen zu sein. XY schien neue Vorgehensweise entwickeln zu wollen. So geschah es auch, dass Marion noch im Treppenhaus, direkt vor der Haustür stand. Neben ihr befand sich die Kellertür. Sie öffnete die Haustür und in dem Moment merkte sie XY, der die Kellertür aufstieß und versuchte, Marion vor ihrer Flucht zu erwischen. Was ihm nicht gelungen war, was ihn aber veranlasste sich breit in die Haustür zu stellen und laut hinter Marion her zu brüllte, dass er sie noch kriegen würde.
Er hatte ein Problem, denn Marion war nicht zuverlässig mit ihrem Verlassen des Hauses. Das ärgerte XY schon. Er nahm sich die Haustür vor. So schloss er zu unmöglichen Zeiten die Haustür ab. Was nicht unbedingt erlaubt war. Wenn es zum Beispiel im Haus brennen würde, das Treppenhaus benutzt werden musste und die Panik dafür sorgte, wenn der Haustürschlüssel vergessen worden wäre. Zurück zu dem Brand wäre nicht möglich. Nur die Flucht aus der Haustür und die sollte abgeschlossen sein? Oder im ersten Stock wird eine Hilfe von Rettungswagen benötigt. Es wird der Knopf zur Öffnung der Haustür gedrückt. Und es funktioniert nicht, weil die Tür abgeschlossen wurde. Eine Rettung kann nicht zu einem der sie braucht, nur, weil jemand die Haustür abgeschlossen hatte. Marion überlegte und dachte wieder an diese Geste, die YX ihr vom Steuer des Taxis zeigte und sie fragte sich, wer denn der Idiot sei, die Person, die verhindert, dass die Haustür abgeschlossen wird, oder die Person, die abschließt und damit Menschen Schaden zufügen kann.
Damals wurde versucht, die Sache mit dem Klopfen der Wohnungstür noch einmal einen Anschlag durchzuführen. Das gelang nicht. Dann die Haustür in allen Variationen. Wieder wollte es nicht klappen. Wobei Marion irgendwann nahe zum Wochenende zu der Haustür lief, die Klinke in die Hand nahm, um die Tür aufzuziehen. Was ihr nicht gelang, sie hatte die Klinke in der Hand und die Tür blieb zu. Er hatte es versucht, musste dann aber mit dem Taxi losfahren. Marion hatte gesehen, dass er das Haus verlassen hatte, darum nutzte sie ein Verlassen. Irgendwie gelang es ihr, die Klinke in die Haustür zu bekommen. Mit Vorsicht ließ sich die Tür dann öffnen. Die Schrauben lagen nahe auf den Briefkästen.
Es gab eine Zeit, besonders im Frühjahr beginnend, im Herbst Ende nehmend, in denen XYs zum Wochenende alle zwei Wochen, mit einem Zelt im Kofferraum des Wagens, zu einem Campingplatz an die Ostsee fuhren. Diese Zeit wurde für die weiteren Bewohner des Hauses förmlich genossen. In dieser freien Zeit wurden dann auch von ihnen Reparaturmaßnahmen durchgeführt. Dann auch für die Haustür. Es gelang ihnen dafür zu sorgen, dass kein Schloss zum Abschließen genommen werden konnte. Das Schloss wurde so befestigt, dass es unmöglich wurde, die Schrauben noch einmal los zu schrauben und die Klinke saß fest. Die Haustür wurde sicher und das wurde mit Ausdruck lautem Protest von XYs festgestellt ...
Text 5. Szene: Der Anschlag
… Natürlich war Marion der Auffassung, dass sie auf gradlinige Art und Weise reagieren müsste. Auch die Darstellung von Gewalt lag Marion fern, die für XY eine Selbstverständlichkeit war. Natürlich protestierten Ys gegen die Kameras, die im Innenhof installiert worden waren. Zum einen dokumentierten sie Sachbeschädigungen, die tatsächlich auch von XY durchgeführt worden waren. Zum anderen hielten die Kameras XY davon ab, die Nachbarn im Garten zu betrachten. Letztendlich halfen die Kameras, die dort untergebrachten Räder der weiteren Mieter vor ihm zu schützen.
Die könnte dann sowohl die Kellerräume, als auch das Treppenhaus vor den Eheleuten schützen. Die eh in diesen Bereichen nichts zu suchen hatten. Was sehr oft versucht worden war, dass ihnen auch klar zu machen. Darum könnten Kameras, dann auch genau installiert, genug Beweise bieten können. Wurde gedacht und auch ausgeführt. Dachten die Mieter und alle drei hatten dann auch in der Sache gegen XYs kläglich versagt.
Ü und XY schafften es tatsächlich, gegen die Vorgabe vorzugehen und das tatsächlich auch durchzusetzen konnten. Die Kameras mussten wieder entfernt werden. Laut lachte XY und freute sich mehrere Tage daran. Marion entschloss sich eine andere Wohnung zu suchen. Das Leben in dem Haus hatte wirklich keinen Sinn mehr und sie brauchte auch Ruhe, Frieden und darum friedliche Nachbarn. Die weiteren Mieter waren ihrer Meinung. Aber wegen solchen schlimmen Nachbarn umziehen zu müssen, denen nachfolgenden neuen Mietern das Desaster genauso geschehen wird, dürfte auch nicht logisch erscheinen. Marion war es egal, sie wollte sich ÜXY nicht mehr antun müssen.
Diese Kameras hätten es aufnehmen können, was kurz darauf geschah. Oder hätten es verhindert, was geschah. Es war in der Woche und gegen Mittag, als es an ihrer Wohnungstür klopfte. Marion ging dorthin, schloss die Tür auf und öffnete sie …
… Mit ihrem Rücken sperrte sie die Wohnungstür ab. Sie saß dabei auf dem Boden. Die Beine waren gestreckt und drückte gegenüber gegen die Wand. Sie spürte die Schläge und Tritte gegen die Tür. Marions rechte Hand führte sie über ihren Kopf, er erreichte das Schloss, dann den Schlüssel, der noch steckte. Sie schaffte es, die Wohnungstür wieder abzuschließen. Dabei führte sie auch ihre linke Hand von ihrem linken Ohr weg, sah dann auch die Innenhand an. Dort waren Blutflecken zu sehen. Es war keine große Menge, die aus ihrem Ohr floss.
Hören konnte sie ÜX. Sie schrie und sie wird es auch gewesen sein, die gegen die Tür geschlagen und getreten hatte. Verstanden hatte Marion sie nicht. Sie hörte XY, wie er wieder laut lachte und der auch irgendetwas schrie, was auch Marion nicht verstanden hatte. Ihre Nachbarn von oben waren nicht zu Hause, so dachte sie noch. Der Tinnitus wurde laut und übertönte den Lärm aus dem Flur. Sie wusste später noch, dass sie es in das Bad geschafft hatte, dass sie sich einen Eimer nahm. Dort hineinbrechen musste. Es dann auch in das Bett schaffte, dort weiter in den Eimer brach. Später, viel später fand sie auf der Bettdecke Blutflecken. Sie sahen aus wie Tropfen, die ebenfalls leicht, wohl aus dem Ohr, dorthin getropft waren. Die Tropfen hatten ihre Farbe nicht verloren, waren nicht braun oder schwach anzusehen.
C fand Marion erst am nächsten Tag, es müssen gut 24 Stunden vergangen sein. Es war auch Zufall, dass sie gefunden wurde. Was geschehen war, konnte Marion nicht mehr erklären. So gab man Marion die Möglichkeit zu sterben, oder es zu überleben. Wobei es kurze wache Momente für sie gab. Es war ihr klar, dass das Ohr getroffen worden war. Es war ein unsagbar lauter Tinnitus, den sie dann auch ertragen musste. Auch ein Ohr, dass sich als einziger Bereich des Körpers krank erschien, das sogar schmerzte. Nur das eine Ohr, nicht das andere. Aber eh nur kurze Momente, in denen Marion aber das Gefühl hatte, es überleben zu werden.
ÜY hatte eine eigene Meinung dazu. Sie war sich sicher, dass Marion nicht mehr zurückkommen würde. Dass sie entweder stirbt, oder, wenn sie überlebt, in einem Heim landet. Die Wohnung wird auf jeden Fall frei werden. Da war sie sich sicher und schockte damit die Nachbarn. Natürlich erzählte sie auch, dass Marion sich aufgrund eines erlittenen Schlaganfalls vorübergehend in Krankenhausbehandlung begeben hatte. Aufgrund dieses Umstandes konnte Marion nicht mehr Ü und XY persönlich angreifen.
Die Kamera im Innenhof zeigte danach noch ein paar Tage auf. ÜY war fleißig dabei, den Boden vor dem Zaun zum Nachbarn frei von Pflanzen zu machen. Das zeigten die Videos, auch, dass sich darüber XY sehr freute. Auch, dass auch der Schuppen wieder frei für ihn werden würde, für ihn, mit ihm und Kinder und dann, mit denen, für Geheimnisse. Sie und er wussten schließlich, was geschehen war ...
Text 4. Szene: Betrug
… Es trat einfach keine Ruhe ein. Marion war regelrecht dem Terror und dem Stalking sowohl von XY als auch seiner Frau ÜY ausgesetzt. Pflanzen und Blumen wurden gegiftet oder auch beschädigt, ebenso auch Gegenstände. Marion musste auf der Hut sein, aber nicht nur sie alleine musste aufpassen. Es gab bereits körperliche Angriffe von XY auch schon gegen A und auch gegen B. Wobei beide sich wehren konnten und auch XY wegen seines ständigen Trinkens auslachten.
Marion zog es vor, sowohl XY als auch ÜY aus dem Weg zu gehen. Sie wollte keinen Kontakt und achtete darauf. So prüfte sie auch durch Blicke auf den Parkplatz, der direkt unter ihrem Schlafzimmerfenster lag, ob sie ohne Probleme aus und von dem Haus kommen konnte.
Es war am Anfang einer Woche. So konnte Marion auch XY wieder hören, wie er, wie jedes Mal auch, mit Gegröle vor ihrem Schlafzimmerfenster auf sich aufmerksam machte. Das war tatsächlich auch seine Art, um auf sich hin zu weisen. Auch damit deutlich zu machen, dass ihm gestattet sei, über Alkohol zu verfügen und zu machen, was er will. So versuchte er auf eine Art zu tänzeln, als er mit zwei leeren Kisten Bier an Marions Schlafzimmerfenster vorbeikam. Um dann diese leere Kisten Bier in seinen PKW zu verpacken um dann, kurze Zeit später, zurückzukommen. Wobei er dann nur einen vollen Kasten Bier beschwerlich aus dem Wagen hievte. Um die Kiste dann mit Gestöhne in den Keller schleppte. Den zweiten Kasten Bier danach und natürlich ebenso. Das zog er zwei Mal in der Woche durch. Vier Kasten Bier in der Woche, mindestens.
An dem Tag begab Marion sich zum Sport. Als sie zurück kam fiel ihr auf, dass der Wagen von XY sehr nahe zur Straße gestellt war. Damit war nicht zu rechnen, aus ihrer Seite, mit der sie zurückkam. Natürlich passierte nichts, aber Marion konnte sehen, dass sie in diesem Moment eine Beschädigung am PKW ausmachte. Die befand sich am Kotflügel des Wagens. Natürlich hatte Marion den Gedanken, dass sich das am Vormittag bereits ereignet, dass XY wohl eine Mauer oder ähnliches mit dem Wagen gerammt hatte. So sah die Beschädigung auch aus.
Es kam der Donnerstag. A machte sich gegen Mittag mit seinem Auto Richtung Flughafen auf den Weg, um seinen Urlaub in Griechenland anzutreten. Marion hatte es an diesem Tag vorgezogen, mit einer lieben Bekannten C Einkäufe zu unternehmen. C holte sie mit ihrem Wagen ab. Dazu hatte sie kurz den Parkplatz von A benutzt, auch als sie zurückkamen.
Durch Zufall konnte Marion am folgenden Freitag durch ihr Schlafzimmerfenster ÜY auf den Parkplatz betrachten. Sie war bestimmt mehr als 10 Minuten lang damit beschäftigt, die Stelle des Kotflügel am PKW zu reinigen. Sie hatte Eimer, Lappen und sogar eine Sprühflasche zur Hand, schrabbte und kratzte, um dann mit ihrem Handy Fotos von der Beschädigung zu machen. Wobei ÜY natürlich damit alle eventuellen Spuren am Wagen beseitigt hatte.
Am Sonntag hatte Marion in dem Postfach ihres PC eine Alert. Die Polizei hatte eine Frage und bat Bürger um Unterstützung. Es wäre am Donnerstag zu der Zeit und dem Ort an dem PKW mit Kennzeichen eine Beschädigung durchgeführt worden. Ein Schaden von 1.600 Euro seien entstanden. Es war nicht nur Marion klar, dass Betrug eine große Rolle im Leben der ÜXYs spielt. Dass für Aktionen auch die Polizei von ihnen genutzt worden werden, dürfte klargeworden sein. Natürlich wurde auch A erwähnt, denn es hätte den Beiden sicher nebenher gefallen, wenn der seinen Urlaub von der Polizei abgebrochen worden wäre. Was natürlich nicht geschah.
Es fiel auf, dass ein Beamter sehr ausführlich das Fahrzeug von C betrachtete und auch fotografierte. Es war in der Tat kein cm an dem Fahrzeug zu finden, der für irgendeine angebliche Beschädigung gefunden werden konnte. Es wurde natürlich nicht mitgeteilt, wie diese Angelegenheit für Ys ausgegangen war. C erstellte eine Rechnung, denn C musste natürlich über eine bestimmte Zeit ihre Arbeit unterbrechen, damit der Wagen geprüft werden konnte. Wobei natürlich auch moralisch ein Hinweis kam, denn so etwas sollte sich besser nicht wiederholen, denn dann kommt eine Anzeige heraus. C warf die Rechnung in den Briefkasten. Zwei Tage später war das Geld auf dem Konto. Das konnte scheinbar funktionieren.
A kam aus dem Urlaub und tatsächlich wurde sein PKW von Polizeibeamten kurz überprüft. Laut im Treppenhaus kam sein Hinweis, dass er sicher seinen Chef gebeten hätte, in der Sache auch eine Rechnung zu schreiben, aber die Polizei wäre zu seinem Feierabend erschienen.
Marion hatte für einen kurzen Moment das Gefühl, dass bei Ys endlich Vernunft einsetzen müsste. Das kam aber nicht. Stattdessen wurde wieder versucht, anderen das Geld aus den Taschen zu ziehen. Ausgerechnet auch noch bei Nachbarn. Dabei wurde aber nicht die Polizei hereingezogen. Wieder wurde versucht, einen Kratzer am Auto anderen Menschen zu unterstellen. Auf die Art, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wobei das lautstark ausgelegt worden wurde. Es passierte direkt vor dem Haus, so dass auch Marion das mitbekam.
Das es wieder versucht wird, das dürfte klar sein. Das sie auch von der Polizei eine Ansage erhalten hatten, davon ging Marion aus. Aber wenn das so durchgezogen worden ist und es klar war, dass es kein Umdenken bei Ys erfolgte, was ist dann mit den Kindern geschehen? Marion ging davon aus, dass bei ihnen auch keine Veränderung von XY zu sehen sein wird.
Und da es wieder passiert ist, sollte nicht nur auf Kinder aufgepasst werden. Mit den Autos sollte auch aufgepasst werden. Das war nicht nur Marion klar. Es sollte aber noch viel schlimmer werden …
Text 3. Szene: Die Frau des Kinderschänders
Natürlich dachte Marion, dass sie in diesem Moment, eine richtige Entscheidung getroffen hatte. Es wurde das getan, was auch zu tun war und jetzt auch noch ist, wenn solche Dinge geschehen.
Selbstverständlich nahmen die Experten Kontakt zu den Eltern des Knaben auf. Behutsam dürfte auch er in der Angelegenheit befragt worden sein. Der hatte sicher auch von den »Geheimnissen« berichtet. Wobei mit Sicherheit XY dazu bei dem Knaben noch keine Möglichkeiten gehabt hatte. Bei ihm nicht, aber dafür bereits bei anderen Kindern. So, wie zu diesem Zeitpunkt Marion kein Opfer war, sie aber dafür für XY in anderer Art und Weise zum Opfer werden sollte und was auch dann, irgendwann auch, geschah.
Damals, als für sie sichtbar eine Tat geschah, musste das doch alles die Frau des Kinderschänders ÜY mitbekommen haben. Es schien, als sei es ÜY sogar vertraut. Natürlich ging Marion ÜY aus dem Weg. Natürlich begegnete ihr trotzdem XY, das war schwer zu verhindern, sie wohnten und wohnen vis à vis, auf der anderen Seite, quasi gegenüber und dabei eigentlich viel zu nahe, so fühlte Marion, sogar viel zu lange schon. Und dabei wirkte diese ÜY, als wäre nichts geschehen.
Damals, so erinnerte sich Marion, kam für einen Moment der Gedanke, dass XY ihr den Einsatz und Befragung der Polizei geheim halten konnte. Das ging irgendwie damals nicht so wirklich und auch nicht heute. Schreiben und auch lesen waren überhaupt nicht sein Ding. Um zu schreiben und lesen von Schreiben hatte sich ÜY mit Mühe für beide gekümmert.
Es war bevor der Anschlag auf Marion stattfand. Sie erinnerte sich daran, dass der Nachbar A sie angerufen hatte. Er bewohnte, und auch das nach wie vor, die Wohnung über der von Marion. Ein ruhiger Typ, der seine Arbeit, und die auch noch anstrengend und eine harte Tätigkeit war und ist, dabei gradlinig durchführte, auch das nach wie vor. Es war auch nicht seine Art, Marion anzurufen, um sie mit irgendetwas vollzureden. Darum konnte sich Marion auch ganz genau an ein Telefonat erinnern, eines das A mit ihr geführt hatte.
Geschehen war etwas, auch, was sich im Sommer ereignet hatte. Ausgerechnet natürlich, an dem die Hitze ohne Gnade auf alle wirkte. A musste seine Arbeit fast in der Nacht beginnen, musste dann bereits zu Mittag seinen Feierabend machen. Es war wirklich ein Zufall, dass er im Treppenhaus ÜY begegnete. Sie hatte sich wohl dabei aus dem Keller befunden und wollte zurück in die Wohnung. Sie hatte ihn nicht kommen hören, sie sah nicht, dass er sich bereits auf der Treppe zum 1. Stock befand. Er erzählte Marion später, dass ÜY ihn wohl auch nicht sehen wollte, sie blickte auch so merkwürdig zu Boden, als würde es ihr peinlich sein, vielleicht doch gesehen zu werden.
Bekleidet war sie nur mit der Unterwäsche, Schlüpfer und Unterhemd. Sehen konnte A sie von vorne und auch die Rückenseite von ihr. Er sah halt nur das, was üblicherweise durch Kleidung bedeckt war. Unter normalen Situationen hätte er sicher auf einen Hinblick bei ÜY verzichtet. Sie war oder ist auch nie eine Frau die seinem Interesse entsprach. Der Anblick an diesem Tag prägte sich bei ihm aber ein. Irgendwie fühlte er sich förmlich schockiert. So ruf er dann Marion an, um das Ereignis mit ihr zu besprechen.
In diesem Moment habe A die Haut von ÜY in Grün und Blau gesehen. So bezeichnete er das.
Marion erzählte A, dass sie XY schon gegenüber gestanden, wohl etwas auch in Abstand, was ihr auch sehr recht war. Sie sprach von der Art, mit der ihr schon XY bereits begegnet sei. Dann war auch sein Gesicht von Alkohol gerötet, schwitzend, die Stimme von ihm laut und schrill und seine wütenden Worte kaum zu verstehen. Dabei hielt er seinen Arm angewinkelt vor seinem Körper, hatte die Hand zur Faust gebildet. Seinen Daumen hatte er mit drei Fingern geschlossen. Dabei war seine Hand so feingliedrig und wie komplex aufgebaut. So bestanden sie aus Kraft, die auf andere Körper durchaus kraftvoll erscheinen können. Damit wollte er drohen, auch damit klarmachte, dass er die Gewalt seiner Faust auch gegen sie wenden wollte.
So bat sie A, auch seine Hand so zu probieren. So konnte A die Form an seinen mittleren Fingern feststellen, dass solche Formen den Körper von ÜY umgaben. Frisch gesetzt in klarem Blau, vor Tagen geführt in blassem Grün, schwach zu erkennen als gewesenes, was dem Neuen setzen Platz geben konnte. In der Gesamtheit für A eine furchtbare Sichtung einer Gewalt von dem, was auch als häusliche Gewalt zu erkennen war.
Später schildete der Nachbar B, der direkt über den Beiden wohnte, dass er hören konnte, wenn die Beiden stritten. Erst war es laut, dann war es plötzlich still. Manchmal wohl auch zu fest, dann konnte später gesehen werden, wie sie sich mit Schmerzen am Körper vorwärtsbewegte.
Marion fragte sich, später, dass sie auch getroffen wurde, aber wohl nur einmal. Das war schon wesentlich auf die Art, dabei aber wesentlich härter im Schlag, auch an anderem Ort, eben nicht auf den Körper wie bei ÜY. Es war ein gezielter Schlag. Eine einfache Ohrfeige mit einer geöffneten Hand, kann bei dem richtigen Treffen auch einen Gehörverlust bewirken. Bei ihr war es aber mehr als das. Nicht, wenn die Gewalt auf diese Art und Weise ausgeführt wäre, nicht ein Körper, sondern nur auf ein Ohr.
Was es gibt und gab es eine Technik, um Gegner im Nahkampf unschädlich zu machen. Es gab Krieger, die es schafften, mit einer Ohrfeige ein Pferd stürzen zu lassen und damit den Feind gleich mit, was der mit seinem Leben bezahlen musste. Das konnte passieren, wenn man sich mit Kriegern der osmanischen Armee angelegt hatte. Darum auch so diese Form der Ohrfeige. Wobei XY schon mit seiner Erscheinung weit entfernt von einem Krieger war. Aber schon der Brutalität, die er sich bestimmt über vielen Jahre zugelegt hatte, gehörte zu ihm und so kannte ÜY ihn. Oder Stockholmer Syndrom, wenn das Opfer positive Gefühle entwickelt, diese Ehefrau zu ihrem Ehemann, selbst dem Hund kann das passieren.
Für Marion sollte das nicht geschehen oder gelten ...
Text 2. Szene: Der Kinderschänder
Sie hatte es eilig. Aus welchen Gründen auch immer raste sie mit dem Tretroller zurück zu dem Haus in dem sie wohnte. Selbstverständlich hatte das Gerät keinen Motor und so rollte sie besonders sportlich von A nach B. Wobei sie durch die Bank von jeder Person auf einem Rad überholt worden wurde.
Aber irgendwie war sie doch sehr schnell. Schnell in die Einfahrt des Hauses zu fahren und ebenso schnell an dem Fahrzeug vorbei, das auf dem Vorbereich abgestellt war. Kaum für sie von der Straße aus zu sehen. Erst aber in dem Moment, als sie den Wagen, sozusagen rasend, überholte, sah sie was XY tat. Er hatte sie nicht gesehen. Er war beschäftigt mit dem Knaben. Der Junge der neuen Nachbarn. Der sah sie vor ihm. Und grinste irgendwie.
XY hatte den Jungen mit einem Arm fest an sich gezogen. Die andere Hand streichelte den Kopf des Knaben. Sie konnte Y´s Hüfte sehen, die sich rhythmisch am Körper des Kindes bewegte. Doch, er sprach in dem Moment zu dem Kind und sie konnte es hören. Er sprach, dass sie Geheimnisse haben und der Junge das niemanden davon erzählen darf. Und der Knabe grinste sie dabei an.
Sie bremste den Tretroller intensiv. Dabei quietschte der Reifen über den Boden. So stand sie fast neben den beiden. XY ließ ihn los, er drehte sich förmlich weg von dem Knaben und gab eine Art lachen von sich ab. Der Junge drehte sich ab und huschte flott Richtung zu dem Nachbarhaus. Genauso schnell verschwand XY fast schon rennend zu dem Wohnhaus.
Und sie stand wie festgefroren an der Stelle, wusste auch nicht mehr, warum sie es vorher so eilig hatte. Ein Gefühl machte sich in ihr breit, als wollte sich der Magen umdrehen. Es fühlte sich an, als wenn sie erbrechen wollte. Sie schwieg. Sie schob den Roller in den Innenhof des Hauses, begab sich zu der Wohnung, begegnete ihm nicht, was sie für sich ganz gut fand. Dass sie diese Situation nicht für sich behalten könnte, nur mit wem sie darüber sprechen könnte, war ihr noch nicht klar.
Wäre sie in ihrem Leben nie einem solchen Menschen begegnet, würde sie vermutlich einer solchen Situation keine Besonderheit unterstellen. Wobei sie die Auffassung hatte, dass es von dieser Art der Menschen zu viele gab, es gibt und auch in Zukunft zu viele geben wird. Mit denen sie selbst schon Erfahrungen gesammelt hatte. Natürlich gibt es vorschriftliche vorgangsfähige Anweisungen, die man befolgen muss, einhalten und entsprechend korrekt vorgehen. Wie es sich gehört. …
Sollte sie hier tatsächlich wieder handeln? Betrachtete sie ihn quasi aus der Ferne, dabei aber verhindern, sich intensive Gedanken über ihn zu machen, sollte Sinn geben. Er war nicht schlau, ganz im Gegensatz. Sie hatte schon festgestellt, dass er nicht richtig lesen und schreiben konnte. Aber er war gerissen, das hatte er bereits zur Darstellung gestellt. Es wäre einfacher gewesen, wenn sie mit diesen Nachbarn Kontakt hätte. So überdachte sie, dass es Sinn gab, mit den Eltern des Jungen einfach ein kurzes Gespräch machen zu sollen. Das nahm sie sich vor. Wobei sich tatsächlich andere darum kümmerten, was sie gut fand.
So folgte auch der längste Tag des Jahres und sie saß auf der Terrasse und wollte diesen einfach nur genießen. Der Knabe nebenan war mit seinen Eltern im Garten, auch genießend und das sehr laut. Es wurde spät, sie war kurz in der Küche und kam wieder zurück. Es war ruhig geworden. Seine Eltern werden ihn wohl in sein Bett gebracht haben, dachte sie. Sie setzte sich auf den Gartensessel und sah entspannt in Richtung des Innenhofes. Sie konnte aus der Sicht den oberen Teil des Bereiches von Y betrachten. Dort stand er. Rhythmisch, wieder diesmal ohne Begleitung, bearbeitete er sehr intensiv scheinbar das Teil, das sich üblicherweise vorne in seiner Hose befand.
XY sah widerlich aus. Er war wieder, wie eigentlich immer, betrunken. Er schwitzte, stöhnte und üblicherweise wird ein solches Verhalten als sich selbst befriedigen, onanieren, masturbieren bezeichnet. Dabei schon als alter Mann zu bezeichnen. Maximal 30 Sekunden benötigte er wohl zum Schluss seines Tuns. Doch sie schrie, auch noch, als XY es geschafft und die Flucht ergriffen hatte. Wobei es für ein solches Tun in der Öffentlichkeit ohne Absprache glatt als Exhibitionismus bezeichnet wird. Da war sie sich sicher. Was sie schockte war der Bereich an dem Zaun, der sich im Innenhof befand. Ein Bereich war von Abdrücken seiner Schuhe ausgefüllt. Natürlich hätte es sein können, dass Y sich für die junge Frau Nachbarin interessiert hatte. Sie war aber sicher, dass er dort den Knaben betrachten hatte und in ihm dabei viele Gefühle erweckt wurden.
So tat sie das, was eigentlich in solchen Sachen gemacht werden soll. Sie rief die Polizei, sie machte eine Anzeige und hatte dabei wirklich gedacht, alles richtig gemacht zu haben. Dabei hätte sie eigentlich besser umgehend nach einer neuen Bleibe in einem anderen Ort suchen sollen. Sie hatte doch schon jede Art von Erfahrungen gesammelt ...
Text 1. Szene:
Sollte sie dankbar sein, weil sie überlebt hatte? Der Schlag, diese Ohrfeige, die sie überlebt hatte? Die Gedanken, dass versucht worden ist, sie zu töten, was nicht gelungen ist, aber dafür konnte sie nicht sprechen, nicht schreiben und sie saß in einem Rollstuhl. Es war für sie hart, das los zu lassen und wieder sprechen, schreiben, gehen und laufen lernen zu können. Das machte sie stark und hart und sorgt auch für Nachdenklichkeit.
Wem sollte sie danken, dass sie noch lebte? Z natürlich nicht, er zählt zu der Art Menschen, die nie da waren und sind, wenn man jemanden braucht. Dafür hatte er eigentlich auch ein Talent. Sie dachte über ihn nach und hatte eigentlich das Gefühl, dass sie auch immer für ihn da war, wenn er jemanden brauchte. Und wenn es nur darum ging, irgendwelche Blumen zu gießen.
Sie erinnerte sich plötzlich an eine Situation, die schon länger zurücklag. Doch sie erinnerte sich genau, er stand irgendwann vor der Wohnungstür, musste etwas dringend mit ihr besprechen. Seine Frau war irgendwie zur Kur, oder im Urlaub oder in irgendeinem Krankenhaus, weil wieder irgendetwas anders war als sonst. Und Z klagte über sein Dasein. Doch, sie erinnerte sich, dass er den Geruch nach Alkohol an diesem Tag verdeckt hatte. Er roch nach irgendeinem Duftmittel, nicht irgendetwas billiges, es roch schon nach mehr Geld.
Er hatte sich Mühe gegeben, aber letztendlich kam er zu seinem Wunsch. Er wollte mit ihr ins Bett, er wollte sogar so etwas wie eine Beziehung so nebenher mit ihr. Danach stand ihm der Sinn aber ihr natürlich nicht. Sie erinnerte sich auch, wie sie aus dieser dummen Situation herauskam. Sie hatte ihm erzählt, dass sie niemals mit einem verheirateten Mann ein Verhältnis anfangen würde. Auch, dass sie sich verlieben müsste, bevor sie sich nach Nähe sehnte. Sie war überzeugend. Irgendwie wurde sie in der Tat von ihm betrachtet, als müsste er ihr mit Respekt begegnen müssen.
Nach ihrem Überleben hatte sich das Verhalten von ihm geändert. Er grüßte sie nicht mehr. Die, die ihn umgaben, ebenfalls nicht mehr. Wer wusste, dass ÜY, die Frau des Kinderschänders, beschäftigt war, gegen sie zu hetzen. Natürlich gab es Menschen, die ihr zuhörten und davon gab es welche, die ÜY glaubten. Die meisten taten das nicht. So ist das mit den Guten und den Bösen und ihrem Tun. Es war eh den meisten egal, was diese Frau von vielen Dingen erzählte. Die zum einen nicht stimmten und manche, denen es eh egal war.
So kamen ihr die Gedanken von diesem Ereignis, welches sie schon längst vergessen dachte. Es kam hoch, als Z auf sie losging. Mit einer Wut ging er auf sie los, was sie zu tief getroffen hatte. Seine Wut auf sie und sie wusste warum, was sie schon lange ahnte. Was über sie erzählt worden war, sie sei eine Hure, sie habe Verhältnisse zu anderen Nachbarn. So einfach war und ist es, die Schwachen zu täuschen. Und doch vernichtend wirken. Was soll sie sich sagen, dass sie besser damals mit ihm ins Bett gegangen wäre? Mit Sicherheit nicht. Sie hätte besser den Ort verlassen sollen, weg von dem Pädophilen und seiner Frau, nachdem sie ihm die Tour vermasselt hatte ...
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Der Krimi ist unter der ISBN 978-3-8482-2545-3 überall im gut geführten Buchhandel erhältlich und kostet 12,90 Euro.
Die Handlung in diesem Buch ist fiktiv, die Namen frei erfunden.
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