Die Krimis und die Lyrik
Sylvia B. und Tuna v.B.

»Der Kinderschänder und sein Anwalt« ist als fünfte Kriminalroman in der »Mache«.

Wie spannend kann es sein, wenn ein Krimi entsteht. Eigentlich hatte ich sonst die Entstehungen für mich behalten. Bei diesem neuen Krimi mache ich das anders. Mache es halt anders als bisher.


Sehen können wir entstehende Kapitel in einem Buch, eben auch in einem Krimi. Das besteht auch aus mehreren Szenen.
Im Blog eine Szene, vorab eine kurze vorgehende Situation bzw Überlegung. Es soll also um ein Opfer gehen. Eine Frau, sie hat einen Anschlag überlebt. Natürlich ist das passiert, weil sie u.a. einen Pädophilen erwischt und, sie wie es sich gehört, die Polizei informiert hatte. So hatte sie diesem Kinderschänder auch die Tour versemmelt. Also ganz einfach beschrieben. Wie es normal ist in solchen Krimis, gibt es die Guten und die Bösen. Und so gibt es natürlich Beschreibungen, wie erst erscheinenden Guten eigentlich in sich böse sind. Die Namen X und Y usw. Das Opfer soll vorab Marion genannt werden. Aus ihrem Umfeld: A. Der Kinderschänder: XÜ. Die Frau des Kinderschänders XY. Bereits im Umfeld: Z.



Text 3. Szene: Die Frau des Kinderschänders

Natürlich dachte Marion, dass sie in diesem Moment, eine richtige Entscheidung getroffen hatte. Es wurde das getan, was auch zu tun war und jetzt auch noch ist, wenn solche Dinge geschehen.

Selbstverständlich nahmen die Experten Kontakt zu den Eltern des Knaben auf. Behutsam dürfte auch er in der Angelegenheit befragt worden sein. Der hatte sicher auch von den »Geheimnissen« berichtet. Wobei mit Sicherheit XÜ dazu bei dem Knaben noch keine Möglichkeiten gehabt hatte. Bei ihm nicht, aber dafür bereits bei anderen Kindern. So, wie zu diesem Zeitpunkt Marion kein Opfer war, sie aber dafür für XÜ in anderer Art und Weise zum Opfer werden sollte und was auch dann, irgendwann auch, geschah.

Damals, als für sie sichtbar eine Tat geschah, musste das doch alles die Frau des Kinderschänders XY mitbekommen haben. Es schien, als sei es XY sogar vertraut. Natürlich ging Marion XÜ aus dem Weg. Natürlich begegnete ihr trotzdem XY, das war schwer zu verhindern, sie wohnten und wohnen vis à vis, auf der anderen Seite, quasi gegenüber und dabei eigentlich viel zu nahe, so fühlte Marion, sogar viel zu lange schon. Und dabei wirkte diese XY, als wäre nichts geschehen.

Damals, so erinnerte sich Marion, kam für einen Moment der Gedanke, dass XÜ ihr den Einsatz und Befragung der Polizei geheim halten konnte. Das ging irgendwie damals nicht so wirklich und auch nicht heute. Schreiben und auch lesen waren überhaupt nicht sein Ding. Um zu schreiben und lesen von Schreiben hatte sich XY mit Mühe für beide gekümmert.

Es war bevor der Anschlag auf Marion stattfand. Sie erinnerte sich daran, dass der Nachbar A sie angerufen hatte. Er bewohnte, und auch das nach wie vor, die Wohnung über der von Marion. Ein ruhiger Typ, der seine Arbeit, und die auch noch anstrengend und eine harte Tätigkeit war und ist, dabei gradlinig durchführte, auch das nach wie vor. Es war auch nicht seine Art, Marion anzurufen, um sie mit irgendetwas vollzureden. Darum konnte sich Marion auch ganz genau an ein Telefonat erinnern, eines das A mit ihr geführt hatte.

Geschehen war etwas, auch, was sich im Sommer ereignet hatte. Ausgerechnet natürlich, an dem die Hitze ohne Gnade auf alle wirkte. A musste seine Arbeit fast in der Nacht beginnen, musste dann bereits zu Mittag seinen Feierabend machen. Es war wirklich ein Zufall, dass er im Treppenhaus XY begegnete. Sie hatte sich wohl kommend und dabei aus dem Keller befunden und wollte zurück in die Wohnung. Sie hatte ihn nicht kommen hören, sie sah nicht, dass er sich bereits auf der Treppe zum 1. Stock befand. Er erzählte Marion später, dass XY ihn wohl auch nicht sehen wollte, sie blickte auch so merkwürdig zu Boden, als würde es ihr peinlich sein, vielleicht doch gesehen zu werden.

Bekleidet war sie nur mit der Unterwäsche, Schlüpfer und Unterhemd. Sehen konnte A sie von vorne und auch die Rückenseite von ihr. Er sah halt nur das, was üblicherweise durch Kleidung bedeckt war. Unter normalen Situationen hätte er sicher auf einen Hinblick bei XY verzichtet. Sie war oder ist auch nie eine Frau die seinem Interesse entsprach. Der Anblick an diesem Tag prägte sich bei ihm aber ein. Irgendwie fühlte er sich förmlich schockiert. So ruf er dann Marion an, um das Ereignis mit ihr zu besprechen.

In diesem Moment habe A die Haut von XY in Grün und Blau gesehen. So bezeichnete er das.

Marion erzählte A, dass sie XÜ schon gegenübergestanden, wohl etwas auch in Abstand, was ihr auch sehr recht war. Sie sprach von der Art, mit der ihr schon XÜ bereits begegnet sei. Dann war auch sein Gesicht von Alkohol gerötet, schwitzend, die Stimme von ihm laut und schrill und seine wütenden Worte kaum zu verstehen. Dabei hielt er seinen Arm angewinkelt vor seinem Körper, hatte die Hand zur Faust gebildet. Seinen Daumen hatte er mit drei Fingern geschlossen. Dabei war seine Hand so feingliedrig und wie komplex aufgebaut. So bestanden sie aus Kraft, die auf andere Körper durchaus kraftvoll erscheinen können. Damit wollte er drohen, auch damit klarmachte, dass er die Gewalt seiner Faust auch gegen sie wenden wollte.

So bat sie A, auch seine Hand so zu probieren. So konnte A die Form an seinen mittleren Fingern feststellen, dass solche Formen den Körper von XY umgab. Frisch gesetzt in klarem Blau, vor Tagen geführt in blassem Grün, schwach zu erkennen als gewesenes, was dem Neuen setzen Platz geben konnte. In der Gesamtheit für A eine furchtbare Sichtung einer Gewalt von dem, was auch als häusliche Gewalt zu erkennen war.

Später schildete der Nachbar B, der direkt über den Beiden wohnte, dass er hören konnte, wenn die Beiden stritten. Erst war es laut, dann war es plötzlich still. Manchmal wohl auch zu fest, dann konnte gesehen werden, wie sie sich mit Schmerzen am Körper vorwärtsbewegte.

Marion fragte sich, später, dass sie auch getroffen wurde, aber wohl nur einmal. Das war schon wesentlich auf die Art, dabei aber wesentlich härter im Schlag, auch an anderem Ort, eben nicht auf den Körper wie bei XY. Es war ein gezielter Schlag. Eine einfache Ohrfeige mit einer geöffneten Hand, kann bei dem richtigen Treffen auch einen Gehörverlust bewirken. Bei ihr war es aber mehr als das. Nicht, wenn die Gewalt auf diese Art und Weise ausgeführt wäre, nicht ein Körper, sondern nur auf ein Ohr.

Was es gibt und gab es eine Technik, um Gegner im Nahkampf unschädlich zu machen. Es gab Krieger, die es schafften, mit einer Ohrfeige ein Pferd stürzen zu lassen und damit den Feind gleich mit, was der mit seinem Leben bezahlen musste. Das konnte passieren, wenn man sich mit Kriegern der osmanischen Armee angelegt hatte. Darum auch so diese Form der Ohrfeige. Wobei XÜ schon mit seiner Erscheinung weit entfernt von einem Krieger war. Aber schon der Brutalität, die er sich bestimmt über vielen Jahre zugelegt hatte, gehörte zu ihm und so kannte XY ihn. Oder Stockholmer Syndrom, wenn das Opfer positive Gefühle entwickelt, diese Ehefrau zu ihrem Ehemann, selbst dem Hund kann das passieren.

Für Marion sollte das nicht gelten.
...


Auch:
Tuna von Blumenstein
Mord in Genf
Der Krimi ist unter der ISBN 978-3-8482-2545-3 überall im gut geführten Buchhandel erhältlich und kostet 12,90 Euro. 
Die Handlung in diesem Buch ist fiktiv, die Namen frei erfunden. Weiterer Blog


 

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